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Holocaust-Mahnmal

■ betr.: „Die Ermordeten zurückho len“, Gespräch mit Lea Rosh, taz vom 6. 4. 95

Ich möchte meine Genugtuung darüber ausdrücken, daß man sich in Deutschland endlich dazu durchgerungen hat, der millionenfachen Nazi-Verbrechen an Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen und anderen unterdrückten Minderheiten an zentraler Stelle zu gedenken. Dies kommt aber 50 Jahre zu spät! Ich war immer der Meinung, daß es nur zwei Holocaust- Gedenkstätten geben darf: eine in Israel und die andere in Deutschland, und zwar in Berlin. Den vorgesehenen Ort halte ich nicht für glücklich, da der Anschein erweckt werden könnte, man versuche mit diesem Mahnmal auf dem Gelände der ehemaligen Reichskanzlei, den von diesem Ort ausgegangenen Ungeist ein für allemal zu bannen.

Die Holocaust-Gedenkstätte sollte dagegen vor dem Reichstag errichtet werden. An dieser Stelle wäre sie eine permanente Mahnung an das Gewissen der Abgeordneten. Die Symbolik des Reichstages und die einer Holocaust-Gedenkstätte gehören auf das engste zusammen.

Daß diese Gedenkstätte mit Steinen aus Massada errichtet werden soll, ist eine ausgezeichnete Idee, weil sich in ihnen einerseits die gesamte Geschichte der Juden symbolisiert, andererseits aber auch das starke Angewiesenheitsgefühl der Deutschen und der Juden zum Ausdruck gebracht werden würde. Ludwig Watzal, Bonn

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