: Inkompetenz mit Namen -betr.: "Horrorkataloge", taz v. 18.4.1995
Betr.: „Horrorkataloge“, taz v. 18.4.
Klaus Wedemeier läuft zu Wahlkampfhochform auf. Erst stellt er fest, daß die SPD im Bundesrat die Mehrheit besitzt. Anschließend verspricht er, diese auch zu nutzen, wohlwissend, daß schon diese Aussage ein leeres Wahlversprechen bleiben wird.
Der Bürgermeister hat recht, daß die BAFöG-Abschaffung ein sozialpolitischer Skandal wäre. Allerdings geht es ihm um die Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaft und nicht um die Studierenden. Wenn Herr Wedemeier dann aber vom nötigen Nachwuchs spricht, ohne auch nur ein Wort über die katastrophale Ausbildungssituation in Bremen zu verlieren, macht ihn das mehr als unglaubwürdig. (...)
Die Regierung Wedemeier hat sich durch Handlungsunfähigkeit an den jungen Menschen in diesem Bundesland schuldig gemacht. Sie sollte sich schämen, auf deren Rücken jetzt auch noch Wahlkampf zu betreiben. Wie verantwortungslos in Bremen mit jungen Menschen umgegangen wird, zeigt auch die unmögliche Diskussion um den Pachtvertrag für die Naturfreundejugend. (...) .Nach meiner Meinung glänzt die „Kompetenz mit Namen“ in Sachen Jugendpolitik nur durch Inkompetenz.Thorsten Lieder, PDS-Kandidat für die Bürgerschaft
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