■ Mit der IWF-Prognose auf du und du: Alles easy
Berlin (taz/rtr) – Die Währungsturbulenzen sind zwar nicht förderlich für die Weltwirtschaft. Aber viel mehr als ein kleiner Dämpfer sind sie auch nicht, versichern die Schreiberlinge eines IWF-Berichts, der gestern in Washington vorgelegt wurde. Sie glauben, daß sich die Ökonomie weiter auf stabilem Wachstumskurs befinde. Bei Betrachtung aller Bruttoinlandsprodukte komme man auf einen Zuwachs von 4,2 Prozent im Jahr.
Für Deutschland wird ein Plus von über 3 Prozent prognostiziert. Die harte Mark wirke zwar exporthemmend, räumen die IWFler ein. Aber im Grunde sei das kaum der Rede wert: Mit einem Einbruch um 0,3 Prozent schlage ein Dollarkurs von 1,40 Mark zu Buche.
Immerhin haben die Analysten des Internationalen Währungsfonds ihre Annahme vom März hier schon deutlich nach unten korrigiert. Im letzten Monat kalkulierten sie noch mit einem durchschnittlichen Dollarkurs von 1,54 Mark. Und gestern forderte der IWF-Chef Michel Camdessus die US-Zentralbank auf, zur Stärkung des Greenback die Zinsen anzuheben. Außerdem müßten die USA, wie auch einige EU-Länder, dringend ihr Haushaltsdefizit eindämmen.
Der Boom wird sich nach IWF-Prognose in diesem Jahr in den westlichen Industrienationen schon wieder etwas abschwächen. In Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion hingegen erwarten die Experten ebenso wie in Asien, daß die Kurve weiter nach oben zeigt. Und selbst die Volkswirtschaften Afrikas sollen überdurchschnittlich wachsen – auf extrem niedrigem Ausgangsniveau allerdings. Die Quintessenz ist insgesamt sehr positiv. Nur die Währungsturbulenzen und die Milliardenhilfe von USA und IWF für Mexiko „werfen einen Schatten auf ein ansonsten ermutigendes Bild“.
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