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Index on Censorship

„Wir haben es satt“, sagt Jack Mapanje, „uns eure Sorgen über eure Schuld gegenüber Afrika zu machen. Wir sind jetzt für uns selbst verantwortlich. Wir wollen endlich über uns selbst schreiben.“ Wir staunten nicht schlecht auf dem Symposium „Things fell apart“ in Potsdam 1992, zu dem Index on Censorship, Böll-Stiftung und die „Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika“ eingeladen hatten. Damals herrschte in Malawi noch Banda, selbsternannter Präsident-auf-Lebenszeit, dem Mapanje drei Jahre Kerker ohne Anklage und Prozeß verdankte, dessen politisches Ende jedoch damals schon abzusehen war. Am 29. 5. 1992 veröffentlichte die taz Mapanjes Gedicht über das Kikuyu-Gefängnis.

Heute schreibt er über ein freies Malawi, in dem eine Bootsfahrt auf dem Malawi-See kein Verbrechen mehr ist. Er weist auf die Bedingungen hin, unter denen Versöhnung in einer durch Mord und Verrat traumatisierten Gesellschaft erst möglich werden und Selbstverantwortung zur gesellschaftlichen Kraft werden kann.

Wie weit andere davon noch entfert sind, erfahren wir bei Vera Rich (über Weißrußland), Gerry Adams (über Nordirland) und von karibischen Frauen aus England. Davrell Tien zeigt uns die Tragödie, die es bedeutet, wenn Literatur zum Arsenal des Hasses gehört – wie in Rußland und Tschetschenien.

Daß der Hassende sich letztlich am meisten gegen sich selbst vergeht und eben darum auf seinem Haß aus Selbstschutz gegen jede Erkenntnis bestehen muß, wäre das Fazit aller Texte. Uta Ruge, London

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