■ beiseite: Berliner Europäische Filmakademie in Not
Die Europäische Filmakademie wird nur noch bis zum 31. Dezember 1995 mit 740.000 Mark aus dem Berliner Landeshaushalt unterstützt. 1996 sollen zudem auch 1,5 Millionen Mark Subventionen für die Akademie aus dem Mediaprogramm der Europäischen Union wegfallen. Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Muß die Europäische Filmakademie Berlin verlassen? – „Wir hoffen noch auf Rettungsversuche in letzter Stunde“, sagte gestern die Generalsekretärin der Akademie, Aina Bellis. Sie setze jetzt noch auf ein Gespräch in der Berliner Kulturverwaltung in der nächsten Woche, zu dem sie geladen worden sei. Sie habe jedoch seit Dezember von dieser Seite nichts mehr gehört.
Damals hatte Kultursenator Ulrich Roloff-Momin in einer Sitzung des Kulturausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses die Hoffnung geäußert, daß es doch noch gelingen könnte, die Filmakademie in Berlin zu halten, wozu auch Gespräche mit Brandenburg und dem Bund erforderlich seien. „Die Chancen sind gering, daß wir das aus eigener Kraft auffangen können, aber Gesprächsbereitschaft gibt es von unserer Seite nach wie vor.“
Die Europäische Filmakademie hatte 1988 in Berlin, der damaligen „Kulturhauptstadt Europas“, erstmals ihren „Felix“ verliehen. Die Akademie ist jetzt mit Paris, Straßburg und Stockholm im Gespräch. Sie möchte den Preis am liebsten künftig in Straßburg alljährlich im Rahmen eines Europäischen Filmfestivals vergeben. Darüber gibt es Gespräche mit den dortigen Stadtbehörden und dem Europäischen Parlament. Sollte das Ende 1995 noch nicht möglich sein, wird „Felix“ noch einmal in Berlin ohne größere Feierlichkeiten auf der Generalversammlung der Europäischen Filmakademie vergeben.
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