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Angst vor Kriminalität

■ betr.: „Wir sind in guter Verpac kung“, taz vom 3. 5. 95

[...] Deutschland ist im internationalen Vergleich – und das gilt auch für NRW – unverändert eines der sichersten Länder der Welt. Wenn durch die nordrhein-westfälische CDU der Eindruck erweckt wird, das Verbrechen hätte in NRW bereits die Oberhand gewonnen, muß man ihren Vertretern, wie zum Beispiel Helmut Linssen, vorwerfen, daß sie in nicht legitimer Art und Weise die Aussagen der Polizeilichen Kriminalstatistik falsch interpretieren. Ganz abgesehen davon, muß berücksichtigt werden, daß wir es in NRW auch mit einer „neuen Armut“ zu tun haben und viele (Eigentums-)Delikte aus nackter sozialer Not heraus begangen werden. Das gilt insbesondere für Drogenabhängige, die pro Tag nun mal einen nicht unerheblichen Geldbetrag benötigen, um ihre Sucht befriedigen zu können. Nach Auffassung der „Kritischen PolizistInnen ist die bundesrepublikanische, streng repressive Drogenpolitik gescheitert. [...]

Es bleibt festzustellen: Nicht die Kriminalität, sondern die Angst der BürgerInnen vor derselben ist das eigentliche Problem geworden. [...] Die Wahrscheinlichkeit, in NRW Opfer einer schwerwiegenden Straftat zu werden, ist und bleibt verschwindend gering. Dies gilt insbesondere für ältere BürgerInnen. Wenn die nordrhein-westfälische CDU jetzt so tut, als wenn dies anders sei, muß ihr unverantwortliche Stimmungs- und Panikmache sowie Schüren der Kriminalitätsangst vorgeworfen werden. [...] Jürgen Bugla, Bundessprecher

der BAG Kritischer PolizistIn-

nen, Castrop-Rauxel

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