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Chance für Schanze

■ Geht die erste Garde flöten, bläst die zweite Riege für die erste Reihe

Hamburg (dpa/taz) – Harald Schmidt und Thomas Gottschalk landeten bei Sat.1, Frank Elstner und Rudi Carrell marschierten zu RTL. Der Ausverkauf von Showgrößen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern schien unaufhaltsam. Doch nun ist ein Wunder geschehen, jetzt hat endlich einer ein Zeichen gesetzt gegen alle modischen Trends und den Lockruf des Geldes: Michael Schanze wird der ARD auch in den nächsten drei Jahre die Treue halten. Und daß, obwohl er „bei Sat.1 mehr hätte verdienen können“.

Aber Schanze hat seine Chance klar erkannt: Nach dem Fallout der Talente hegt er nun berechtigte Hoffnung, endlich die Show-Nummer eins der ARD zu werden. Sein einziger Konkurrent auf dem Wege nach oben heißt Jürgen von der Lippe, der Quotenabräumer von „Geld oder Liebe“.

Der Ausdünnungsprozeß bei der ARD kam den Verhandlungen des „Flitterabend“-Moderators durchaus zugute. Zwar wird seine Heiratsshow nach 42 Folgen auslaufen, im nächsten Jahr darf Schanze aber etwas Neues machen. Und weil er mit dem Sat.1- Angebot drohen konnte, durfte der Strahlemann ganz unverblümt seine Forderungen durchsetzen: „Ich möchte wieder back to the roots, zurück zu dem, was ich einmal gelernt habe“, sagt er. „Ich möchte weg vom Showpräsentator und hin zum Entertainer.“

Das bedeutet: Schanze wird wieder singen, Klavier spielen und musikalische Gäste präsentieren – wie einst in seiner ZDF-Show „Hätten Sie heut' Zeit für mich?“, mit der vor 23 Jahren seine Karriere begann. Sind die neuen Ideen ausgelutscht, schmecken eben alte Kamellen wieder süß.

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