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Evangelische Kirche hält an Kulturforum fest

■ Keine Absage an Pläne für ein Kunsthotel / Landeskirche widerspricht Hassemer

Die Evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg hält an ihrem Projekt auf dem Kulturforum fest. „Wir haben nach wie vor den Wunsch, in Kooperation mit einem Privatinvestor auf der Freifläche zu bauen“, erklärte gestern der Propst Karl-Heinrich Lütcke gegenüber der taz. Er trat damit Äußerungen von Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer (CDU) entgegen, die dieser Ende letzter Woche gemacht hatte. Die Entscheidung des Senatsausschusses 2000, die Freifläche zwischen Neuer Nationalgalerie, St.-Matthäus-Kirche, Philharmonie und Potsdamer Straße vorläufig nicht zu bebauen und auch keinen Architekturwettbewerb auszuschreiben, hatte Hassemer mit fehlenden „seriösen Investitionsvorschlägen“ und der Absage der Evangelischen Landeskirche begründet. Statt dessen solle ein Grünkonzept entwickelt werden.

Dagegen erklärte Lütcke, das Konzept eines „Kunsthotels“, wie es der Hamburger Investor Dr. Block der Landeskirche für die Brachfläche vorgeschlagen habe, werde nach wie angestrebt. Lütcke wies darauf hin, daß der Raumbedarf der St.-Matthäus-Gemeinde bislang ungelöst sei. Derzeit begnüge man sich mit einer Baracke auf dem Gelände des Potsdamer Platzes, die voraussichtlich bald geräumt werden müsse. Ursprünglich sah die Konzeption der Landeskirche auf der Brachfläche an der Potsdamer Straße eine Mehrfachnutzung vor: Neben dem Bau für die St.-Matthäus-Gemeinde, einer Ausbildungsstätte für Kirchenmusiker und einem Gästehaus für die Rheinische Kirche sollte dort die Botschaft des Beauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der Bundesregierung untergebracht werden. Die Entscheidung der EKD, ein Haus am Gendarmenmarkt zu erwerben, und die schwierige finanzielle Lage der Landeskirche sorgten jedoch für eine Kurskorrektur.

Nun soll das vom Hamburger Unternehmer Dr. Block vorgeschlagene Kunsthotel mit den Bedürfnissen der Landeskirche zusammengeführt werden – etwa indem die Gästeräume für die Rheinische Kirche in den Bau integriert werden. Das Vorhaben hat jedoch einen Haken: Die 1.600 Quadratmeter große Grundstücksfläche der Kirche auf dem Brachgelände befindet sich nicht in umittelbarer Nähe der St.-Matthäus-Kirche. Folglich müßte die Restfläche, die dem Land gehört, in das Privatkonzept eingebunden werden. Ohne die Bereitschaft des Senats zu einem Flächenverkauf oder -tausch sei das Projekt eines Kunsthotels aber „nicht zu realisieren“, so Lütcke. – Die Zukunft des Kulturforums stand gestern auch auf der Tagesordnung des Bauausschusses im Abgeordnetenhaus. Bis Redaktionsschluß wurde das Thema jedoch nicht mehr behandelt. Severin Weiland

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