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Die geheime Familie des Robert Mugabe

■ Bekannte Journalisten in Simbabwe wegen Heiratsenthüllung verhaftet

Berlin (taz) – Als Robert Mugabes Frau Sally 1992 starb, trauerte ganz Simbabwe. Schließlich hatte sie dem Präsidenten auf seinem langen Weg vom Untergrundkämpfer zum Staatschef zur Seite gestanden. Nun sorgen Mugabes Familienverhältnisse wieder für Wirbel: Der Chefredakteur der unabhängigen Financial Gazette, Trevor Ncube, sein Stellvertreter und sein Geschäftsführer wanderten am Wochenende in den Knast, nachdem die Zeitung über eine Hochzeit zwischen Mugabe und seiner Sekretärin Grace Marufu berichtet hatte.

Der Schlag gegen eine der renommiertesten Zeitungen Simbabwes mag überraschen. Denn über die Liaison, samt traditioneller Hochzeit, hatte zuvor die Zeitschrift Horizon berichtet und geschrieben, der Präsident habe mit der Sekretärin zwei Kinder im Alter von sechs und neun Jahren – also aus der Zeit, als Ehefrau Sally noch lebte. Gegen Horizon wurde nichts unternommen. Aber Horizon brachte die Story kurz vor den Wahlen im April, während jetzt nach Mugabes Wahlsieg offenbar die Skrupel des Staates geringer sind. Allerdings ist es schwierig, aus der Sache eine Staatsaffäre zu machen, ohne sie damit zu bestätigen. Die drei Verhafteten werden also nicht unter dem aus der Kolonialzeit stammenden „Official Secrets Act“ angeklagt. Also lautet die Anklage auf „Beleidigung“. Aber „beleidigt“ sind nicht Mugabe und Grace Marufu – das wäre ja peinlich –, sondern der Minister für Öffentliche Bauten, der dem Bericht zufolge an der Hochzeit teilnahm, und Richter Paddington Garwe, der die Trauung vorgenommen haben soll. D.J.

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