piwik no script img

Bersarin kann bleiben

■ Diepgen: Umbenennung sei jetzt „nicht aktuell“ / Clara Zetkin soll weg

Der Bersarinplatz in Friedrichshain wird nun offenbar doch nicht in Baltenplatz umbenannt. Die Umbenennung sei „nicht aktuell“, sagte der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU). Diepgen verwies auf die notwendige außenpolitische Sensibilität in dieser Frage. Auch Verkehrssenator Herwig Haase (CDU) habe sich dem Willen des Regierenden Bürgermeisters gebeugt. Er heiße diese Entscheidung zwar nicht gut, sagte Haase der Welt, aber Diepgen habe ja seine Gründe dafür.

Im Falle der Clara-Zetkin- Straße sprach sich Diepgen allerdings gegen die Beibehaltung des Namens aus. Zwar sei Clara Zetkin auch Frauenrechtlerin gewesen, „ihre Zielrichtung war aber die Diktatur des Proletariats mit allen negativen Aspekten“, betonte er. Dies könne nicht die Adresse des demokratisch gewählten Parlamentes der Bundesrepublik sein.

Nach Angaben der Welt konnte sich die SPD-Spitzenkandidatin Ingrid Stahmer nicht mit ihrem Votum für die Clara-Zetkin- Straße durchsetzen. Sie soll als Kompromiß vorgeschlagen haben, das Stück Clara-Zetkin-Straße am Reichstag in Dorotheenstraße umzubenennen und hinter der Kreuzung Wilhelm- oder Schadowstraße den alten Namen beizubehalten. Nachdem der Verkehrssenator ankündigte, von seinem Entscheidungsrecht Gebrauch zu machen, habe Stahmer zurückgesteckt. Sie wolle die Abgeordnetenhauswahlen abwarten, um bei einem SPD-Sieg die Umbenennung rückgängig zu machen. ADN/dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen