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Fall Chaplin: McCarthy à la Suisse

Genf (dpa) – Charlie Chaplin ist nicht nur in den USA wegen Sympathien für den Kommunismus verfolgt worden – auch während seines über 20jährigen Aufenthaltes in der Schweiz bespitzelte ihn die dortige Bundespolizei, ohne daß er davon wußte. Das wird in einer neuen Biographie des Schweizer Autors Pierre Smolik enthüllt. Chaplin durfte in den Zeiten des Kalten Krieges und des McCarthyismus nicht mehr in die USA einreisen und kam 1952 in die Schweiz, wo er bis zu seinem Tode im Jahre 1977 lebte. Wie ein Sprecher der zuständigen Schweizer Behörde sagte, hat die Überwachung Chaplins 1954 begonnen. 1993 sei die Akte archiviert worden, weil keiner der Verwandten des Künstlers Einblick verlangt habe. Da derartige Akten erst nach 35 Jahren freigegeben werden, seien vorerst nur die Jahrgänge 1954 und 1955 zugänglich. Der Beamte, der die Akte anlegte, wußte offenbar nicht viel über Chaplin, denn er schrieb seinen Vornamen falsch als „Charly“.

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