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Antifa nach Wurzen

■ Demo gegen Rechte angekündigt

Dresden (taz) – Antifas wollen morgen auf einer bundesweit angekündigten Demo in der sächsischen Kleinstadt Wurzen bei Leipzig gegen militant-organisierten Rechtsextremismus protestieren. Gegen das „Antifaschistische Aktionsbündnis“, das zur Demo aufruft, hat der Wurzener Bürgermeister Anton Pausch (CDU) Klage wegen Beleidigung erhoben.

Eine „Unverschämtheit“ seien die in der Presseerklärung erhobenen Vorwürfe, so Pausch. „Festzustellen, was faschistisch ist“, stehe „auch einem Antifaschistischen Aktionsbündnis“ nicht zu. Der Bürgermeister sehe jedoch keine Möglichkeit für ein Demo-Verbot, die Stadt wolle lediglich den Marschweg einschränken.

„In Wurzen und Umgebung organisieren sich seit mindestens drei Jahren faschistische Kameradschaften“, heißt es in der Erklärung des „Antifaschistischen Aktionsbündnisses“. Bereits Neunjährige würden im „Jungsturm“ rekrutiert und „hochmotiviert“ an Überfällen teilnehmen. Die Vorbereitungsgruppe zählt „mindestens sechs größere, organisierte Überfälle auf Linke und AusländerInnen“ im vergangenen Halbjahr. Jüngstes Beispiel sei der Überfall auf drei Italiener in einer Diskothek am 29. April. Sachsens Innenminister Heinz Eggert (CDU) hatte noch am Vortag auf Anfrage im Landtag erklärt, Wurzen nehme „keine besondere Schlüsselrolle in der rechtsradikalen Szene“ ein. Die Antifa erklärt, ihr sei „schon länger bekannt“, daß Kader der verbotenen Nationalistischen Front (NF) und FAP mit Wurzener Kameradschaftsführern Kontakte unterhalten. Die FAP war im April verboten worden. dek

Demo-Treffpunkt: 14 Uhr, Bahnhof Wurzen

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