piwik no script img

Arbeit für Rebers

■ Stiftung Bremer Sparer-Dank baut 38 altersgerechte Wohnungen

Im Alter die Wohnung aufgeben, ohne die vertraute Umgebung wechseln zu müssen; das soll an der Kuhlenkampffallee in Schwachhausen möglich sein, wenn im Herbst des kommenden Jahres 38 vollständig altengerechte Wohnungen fertiggestellt sein werden. Während die meisten alten Menschen, sobald sie zu einer eigenen Wohnungshaltung nicht mehr fähig sind, aus ihrem angestammten Wohnumfeld herausgerissen werden und sich im Altersheim kaum noch orientieren können, sieht das Projekt an der Kuhlenkampffallee vor, daß die Menschen innerhalb der bestehenden Siedlung in altengerechte Wohnungen umziehen können. Bauherr ist die Stiftung Bremer Sparer-Dank, in deren Auftrag Friedrich Rebers, Vorstandsmitglied der Sparkasse in Bremen, gestern den Grundstein legte. Das Bauvorhaben kostet die Stiftung etwa 12 Mio. Mark, die sie aus eigenen Mitteln aufbringt.

Durch das Bauvorhaben wird die von der Stiftung in den 50er Jahren errichtete Siedlung um fast 2500 Quadratmeter Wohnfläche erweitert. Ursprünglich wurde die Wohnanlage in der Kuhlenkampffallee zwischen 1956 und 1958 von der Stiftung errichtet, um die schlimmste Wohnungsnot zu lindern. Viele der MieterInnen hatten im Krieg durch Bomben ihre Häuser verloren. Als diese Menschen das Rentenalter erreichten, wurde in den 70er Jahren auf dem Gelände zusätzlich ein Altenwohn- und Pflegeheim gebaut. Dort allerdings finden sich noch viele Treppen und Schwellen, die den alten Menschen das Leben erschweren.

Das soll beim Neubau anders werden. Die jetzt im Bau befindlichen Wohnungen werden vollständig auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet sein: Alle Wohnungen werden mit Aufzügen erreichbar sein, und keine einzige Schwelle soll die Bewohner der jeweils 60 qm großen Wohnungen behindern. Jede der Wohnungen wird mit einem überdachten Balkon ausgestattet.

Neben dem Neubau soll auch die Infrastruktur für alte Menschen verbessert werden: Ein „Büro für soziale Dienste“ auf dem Gelände soll erweitert werden. „Alle Bewohner sollen in äußerem und innerem Frieden miteinander leben“, so will es zumindest der Text der Urkunde, die zusammen mit einer 10-Mark-Münze und einer Tageszeitung im Grundstein von Rebers höchstpersönlich eingemauert wurde.

Helge Rosenkranz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen