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Betr.: Verhaftung von chinesischen RegimekritikerInnen

Auch gestern wurden wieder mehrere chinesische Regimekritiker verhaftet. Der 36jährige Arzt und praktizierende Christ Yu Yonghai wurde offenbar während seines Dienstes in einem Pekinger Krankenhauses abgeführt, meldet AFP. Die Frau des bereits inhaftierten Liu Nianchun, Chu Hailian, wurde verhört und dann mit der Warnung entlassen, die Konsequenzen politischen Aktivismus für ihre gesamte Familie zu bedenken. Zhou Duo, He Zongzhe und He Depu, die bereits 1989 zur Demokratiebewegung gehörten, wurden ebenfalls abgeholt. Die Behörden können sie ohne Anklageerhebung bis zu einem Jahr festhalten, nach dem Verhör freilassen und wieder festnehmen oder auch einfach „verschwinden“ lassen. Am Donnerstag tauchte in Peking eine weitere Publikation auf, in der Kritik an der offiziellen Politik geübt wurde. Die Pekinger Gruppe „Vereinigung des christlichen Heiligen Geistes“, die nicht mit der offiziellen Kirche verbunden ist, beklagte in einem offenen Brief „das Leiden der einfachen Leute“. Das Schreiben, das auf 20. Mai datiert ist, kritisiert, das die ärmsten Bevölkerungsschichten in den Städten und auf dem Land immer weiter verarmten. Immer mehr würden darüber hinaus obdachlos, weil ihre Behausungen abgerissen und an ihrer Stelle Luxuswohnungen für die Reichen errichtet würden. Die Gruppe forderte die Regierung auf, „humanere Bedingungen für den gesellschaftlichen Fortschritt“ zu schaffen.

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