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Stahmer für Rot-Grün

■ SPD-Spitzenkandidatin äußert sich erstmals zu einem Koalitionswechsel

Die SPD gibt nach den sich anbahnenden rot-grünen Koalitionen in Nordrhein-Westfalen und Bremen in Berlin das selbstauferlegte Schweigen auf, in welcher Konstellation es nach der Abgeordnetenhauswahl im Oktober weitergehen soll. Erstmalig äußerte sich jedenfalls die SPD-Spitzenkandidatin Ingrid Stahmer zu den Möglichkeiten einer rot-grünen Koalition. „Es spricht viel dafür, die Große Koalition nach der Wahl zu beenden“, erklärte Stahmer in einem Focus-Interview.

Die CDU profiliere sich zunehmend als „reine West-Partei“, der zudem „die wenigen guten Leute wie Hassemer davonlaufen“, sagte die SPD-Politikerin. Wenn sie an das Personal denke, „da kriegen wir mit den Grünen allemal soviel Kompetenz zusammen wie mit der CDU“, so Stahmer. Voraussetzung für ein rot-grünes Bündnis sei aber eine breite Mehrheit bei der Wahl am 22. Oktober.

Sie könne sich auch einen grünen Verkehrssenator für die Stadt vorstellen. „Wenn es kein ideologisch festgelegter Starrkopf ist, würde ich sagen: Warum nicht.“ „Vernünftig und unideologisch“ müsse die Wirtschaftskraft Berlins gestärkt und die Hauptstadt schnell funktionsfähig gemacht werden. In der Schul- und Verkehrspolitik sei es auch mit den Grünen nicht schwierig, einen gemeinsamen Senat zu bilden.

Die Berliner SPD hatte bisher keine Koalitionsaussage für eine Partei abgegeben und auch zur Frage geschwiegen, wie sie zu einer Tolerierung eines rot-grünen Bündnisses durch die PDS stehe. Man wolle aus der Abgeordnetenhauswahl als stärkste Kraft hervorgehen und die Wahl zwischen verschiedenen Koalitionspartnern haben, hatte SPD-Landesgeschäftsführer Rudolf Hartung noch vergangenen Freitag erklärt. ADN/dpa/taz

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