: Bremen prüft Brechmittel-Praxis
■ Staatsanwaltschaft hat Umfrage bei deutschen Städten gestartet
Die Bremer Staatsanwaltschaft will nicht länger allein dastehen: In Abstimmung mit dem Innenressort hat sie eine Umfrage unter deutschen Staatsanwaltschaften in Auftrag gegeben, um herauszufinden, in welchen deutschen Städten das umstrittene Brechmittel Ipecacuanha mutmaßlichen Drogenhändlern verabreicht wird.
Bislang wissen Auftraggeber Manfred Krupski, Referent im Innenressort, und der leitende Oberstaatsanwalt Jan Frischmuth lediglich, daß die Frankfurter Polizei das Ipecacuanha benutzt. Nach dem Ergebnis der Studie „werden wir weiter sehen“, sagte Krupski gestern. Wenn Bremen mit seiner Brechmittel-Praxis dann allein stehe, werde man neu überlegen. Das Ergebnis wird aber nicht vor Ende Juni vorliegen.
Seit Monaten beklagen AnwältInnen und das Bremer Anti-Rassismus Büro (Arab) den unkontrollierten und medizinisch bedenklichen Einsatz von Ipecacuanha. Wie vom Arab gestern auf einer öffentlichen Diskussion dargelegt, spräche die „einschlägige medizinische Literatur gegen die Vergabe“. Die intensiven Recherchen des Arab hätten ergeben, daß Toxikologen dringend vor dem Gebrauch warnen, da die Nach- und Nebenwirkungen in keinem Verhältnis zum oft mageren Ergebnis von sichergestelltem Rauschgift stünden. ufo
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