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Die Zeit der Hartschaumspechte

■ Nasa-Treibstofftank zerpickt: „Discovery“-Fähre bleibt unten

Cape Canaveral/Moskau (AP) Die US-amerikanische Raumfähre „Discovery“ kann nicht wie geplant am Donnerstag starten – Spechte haben 135 Löcher in die Isolierung des Zusatztanks gehackt. Die Raumfahrtbehörde Nasa sagte den Start am Freitag ab. Der Shuttle müsse zur Reparatur von der Startrampe geholt werden, denn die Techniker könnten nicht alle Löcher erreichen, erklärte ein Sprecher der Nasa in Cape Canaveral.

Die Nasa hatte mit Plastikeulen, Signalhörnern und Eulenschreien vom Band versucht, die Spechte zu vertreiben. Der Außentank, den die Vögel so sehr lieb gewonnen haben, liefert die für den Start der Raumfähre notwendige große Menge Treibstoff und löst sich, wenn er leer ist, in einer Höhe von 120 Kilometer von der Fähre.

Die Hartschaumhülle ist notwendig, um das Vereisen der Außenfläche zu verhindern, wenn der Treibstoff mit extrem niedriger Temperatur eingefüllt wird. Wenn sich beim Start Teile der Hülle lösen sollten, könnte die Raumfähre beschädigt werden.

Die „Discovery“ kommt nun frühestens im Juli wieder zum Einsatz, da Ende Juni die Raumfähre „Atlantis“ zu einem Rendezvous mit der russischen Raumstation „Mir“ starten soll.

Dort verletzte sich der amerikanische Astronaut Norman Thagard bei seinen morgendlichen Fitneßübungen leicht. Wie die Moskauer Nachrichtenagentur ITAR- Tass am Samstag schrieb, riß sich Thagard mit seinem zurückschnappenden Expander eine Augenbraue auf. Thagard habe aber seine Arbeit zusammen mit den Kosmonauten Wladimir Deschurow und Gennadi Strekalow fortsetzen können.

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