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Rentable Liebesbriefe

■ Die gelbe Post schließt ihre Behördenzeit mit schwarzen Zahlen ab

Bonn (AP/rtr/taz) – Die Brief-, Paket- und Frachtpost hat ihr letztes Behördenjahr mit Gewinn abgeschlossen. Bei einem Umsatz von 28,6 Milliarden Mark konnte sie 1994 ein Plus von 250 Millionen Mark verbuchen und damit erstmals seit der Übernahme der Postzustellung auch für Ostdeutschland schwarze Zahlen schreiben, sagte Vorstandschef Klaus Zumwinkel gestern in Bonn. Die Wirtschaftsbasis sei solide, die Post sei für „künftige Herausforderungen gut gerüstet“.

Den größten Teil ihres Umsatzes, 20,6 Milliarden Mark und damit 4,1 Prozent mehr als 1993, machte der Postdienst nach Angaben des Vorstandschefs mit der Briefpost. Das Umsatzvolumen bei der Frachtpost sei trotz des Wettbewerbs mit privaten Unternehmen um 5,4 Prozent gestiegen und habe 3,9 Milliarden Mark betragen. Mit 14 Prozent Steigerung habe die Infopost, vor allem Werbesendungen, die größte Steigerung verzeichnet. Insgesamt konnte die gelbe Post ihren Umsatz seit 1990 um 9,2 Milliarden Mark steigern. Zumwinkel geht weiter davon aus, daß die einst hochdefizitäre Post vielleicht schon 1998 an die Börse gehen könne.

Als Schlüssel des Erfolgs nannte der Postchef die neue Kundenorientierung. Bereits jetzt würden 89 von 100 Briefen in Deutschland einen Tag nach Einlieferung zugestellt. Noch habe die Post AG mit rund 20.000 „Vertriebsstellen“, den früheren Postämtern, das größte Filialnetz in der Bundesrepublik. Da viele der Filialen nicht kostendeckend arbeiteten und „nur sehr eingeschränkte Öffnungszeiten“ bieten könnten, werde das Unternehmen künftig jedoch stärker auf Postagenturen setzen, bei denen Postdienstleistungen in Lebensmittelgeschäften oder Schreibwarenläden angeboten werden, so Zumwinkel. Die bisher rund 1.000 Postagenturen seien „sehr positiv angenommen“ worden. Vor allem die langen Öffnungszeiten würden von den Kunden geschätzt.

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