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Falsches politisches Signal -betr.: "Fücks als Fraktionsvorstand gescheitert", taz vom 13.6.1995

Betr.: „Fücks als Fraktionsvorstand gescheitert“, taz v. 13.6.

Mal abgesehen von Stilfragen, die alleine schon einen Kommentar wert wären: Welcher politische Teufen reitet die Bremer Grünen, einen Tag nach der Entscheidung zugunsten einer Großen Koalition einen ihrer wichtigsten Repräsentanten für eine ernstzunehmende und offensive Opposition auf die Hinterbank zu versetzen?

Das Signal, das von dieser Entscheidung ausgeht, ist höchst kontraproduktiv: Nölle und Co. können zufrieden sein, die Architekten des Mißtrauensvotums gegen Ralf Fücks erfahren nachträglich Absolution und die Unkenrufe in der Sozialdemokratie gegen eine rot/grüne Perspektive dürfen sich im Nachhinein bestätigt fühlen. Merkwürdiger Auftakt für den mühsamen aber alternativlosen Weg in eine seriöse und tragfähige Oppositionsstrategie.

Mit Unverständnis Dr. Birgit Geissler Katja Barloschky

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