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Ex-Jugoslawien - vermintes Gelände

Ex-Jugoslawien – vermintes Gelände

Bereits zwei Millionen Landminen wurden in den vergangenen vier Kriegsjahren im ehemaligen Jugoslawien gelegt. Das vermutet die UNO, die jedoch keine genauen Zahlen vorlegen kann. Einige Hundert Menschen sollen diesen Informationen zufolge durch Tretminen ums Leben gekommen und Tausende durch die heimtückischen Sprengkörper schwer verletzt worden sein. Nach UNO-Angaben setzen alle Kriegsparteien Minen. Die Produktion läuft auf Hochtouren. In Zagreb, Belgrad und Sarajevo sind Minen zu einem Preis von weniger als zehn Mark auf dem Waffenbasar zu erwerben. Manch einer versteckt Minen in seinem Garten, um feindliche Soldaten von einer Plünderung seines Hauses abzuhalten. Im kommunistischen Jugoslawien gab es landesweit Fabriken, in denen meist in russischer Lizenz TMRP-6 und UPMAH-3 Minen hergestellt wurden. Innerhalb der kommunistischen Staatenwelt galt Jugoslawien als einer der größten Minenexporteure. Vor Ausbruch des Krieges in Kroatien und Bosnien lagerten in den Arsenalen der Jugoslawischen Volksarmee angeblich noch vier Millionen Minen, wovon der Großteil beim Zusammenbruch des Vielvölkerstaates an serbische Verbände und Freischärlergruppen gefallen sei. Doch auch Kroaten und Bosnier besitzen heute eine eigene Minenproduktion. Karl Gersuny

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