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Der gute Stern in allen Äckern

■ Die deutsche Industrie hat weiche Ziele und wird dafür vom Steuerzahler subventioniert – ein kleines Name-dropping

„Neu sind nicht die Waffen. Neu ist die Sensorik“ – so preist die Sensys AG in Neuss ihr Produkt an. Mit dem dort entwickelten Sensor- System können verschiedene Minen und Schußwaffen so kombiniert werden, daß sich eine perfekte elektronische Schutzmauer ergibt. Nicht nur weiche Ziele, wie Menschen im Fachjargon heißen, sondern auch Panzer und Helikopter werden so garantiert zerfetzt.

Traum der Militärs und Waffentechniker in Deutschland ist es, Minenfelder zu entwickeln, die bei Überfahrt der eigenen Truppen ausgeschaltet und bei Anrücken des Feindes wieder angeknipst werden können. Allerdings funktioniert das alles nicht so perfekt, wie die Elektroniker das gerne hätten. Elektromagnetische Frequenzen wie Funk und Radar stellen dabei ein großes Problem dar. Vor einigen Jahren sahen sich die Hersteller offenbar auch immer wieder mit der Forderung konfrontiert, daß ihre High-Tech-Minen sogar nach einer Atombombenexplosion keine Fehlzündungen haben dürften. „Auch wenn dies technisch durchführbar ist, so muß man sich doch fragen, ob ein intaktes Minenfeld nach einer Kernexplosion noch von irgendwelcher operationaler Bedeutung ist“, mahnte die Wehrtechnik vor ein paar Jahren derart anspruchsvolle Kunden.

Mindestens elf Firmen in Deutschland sind nach Medico- Recherche an der Herstellung von Minen beteiligt: Buck, DASA und Diehl, die sowohl mit Minen als auch mit Räumgeräten Geld verdienen, Dynamit Nobel in Troisdorf als wahrscheinlich führendes Unternehmen, die Gerätebau Brieselang, Honeywell-Regelsysteme aus Maintal bei Frankfurt, die Kuko Schweißanlagen und Roboter GmbH in Augsburg, MLRS- EPG in Ottobrunn, die Berliner Rheinmetall, die Sensys AG sowie Wegmann und Co, die unter anderem in Kassel ansässig ist. Die Waffenschmieden haben allein 1994 aus der Staatskasse 345,5 Millionen Mark für die Erforschung- und Entwicklung von Minen kassiert. Annette Jensen

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