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Leichenklau für die Bombe

■ US-Forschung bediente sich weltweit

Washington (dpa) – Bis zu 1.500 Leichen hat die amerikanische Atomenergiekommission in den fünfziger Jahren untersucht, um die Auswirkungen radioaktiver Niederschläge auf den menschlichen Körper zu studieren. Den Ärzten und Verwandten der Toten wurde wenig oder gar nichts über den Zweck der Knochen- und Gewebeproben mitgeteilt, hieß es in US-Medienberichten über die geheime „Operation Sonnenschein“ der US-Behörde mitten im Kalten Krieg.

Die Leichen wurden überwiegend in städtischen und armen Gegenden der USA selbst besorgt sowie in einem halben Dutzend anderer Länder von Europa bis Australien. Die bisher geheimen Dokumente über den „Leichenklau“ wurden von dem Ausschuß für Strahlentests an Menschen veröffentlicht, der von Präsident Bill Clinton eingerichtet worden war. In den vergangenen Monaten war mehrfach über etliche Versuche mit Radioaktivität an lebenden Menschen ohne deren Wissen in den fünziger Jahren berichtet worden.

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