piwik no script img

Der lange Arm Teherans

■ Agenten planten angeblich Mord in Dortmund

New York/Washington (dpa) – Iranische Diplomaten wollten nach einem Bericht der New York Times von ihrer Bonner Botschaft aus eine Kundgebung gegen Teheran in Deutschland stören und hatten dabei möglicherweise vor, eine führende iranische Oppositionelle umzubringen. Dies berichtete die Zeitung gestern unter Berufung auf nicht namentlich genannte US-Geheimdienstbeamte.

Kurz vor der Veranstaltung am 16. Juni in Dortmund habe die Bundesregierung zwei iranische Geheimdienstbeamte aufgefordert, das Land zu verlassen. Es habe Beweise gegeben, daß sie „möglicherweise tödliche Operationen“ von deutschem Boden aus planten. Beamte des Auswärtigen Amtes in Bonn hätten angegeben, nichts von den Plänen oder den Ausweisungen zu wissen. Allerdings war der iranischen Oppositionspolitikerin Mariam Radschavi kurzfristig die Einreise zu der Kundgebung verboten worden. Die Vorgänge seien ihnen von deutscher Seite wie auch durch US-amerikanische Geheimdienstquellen bestätigt worden, so die von der New York Times in Washington angeführten US-Beamten.

US-Amerikanische und deutsche Geheimdienstberichte seien im letzten Jahr zu dem Schluß gekommen, daß Teheran die Botschaft in Bonn als „informelles Hauptquartier der iranischen Geheimdienste in Europa“ nutzt.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen