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Fürs freie Theater sind die Karten neu gemischt

Um 600.000 DM ist der Etat für freie Theatergruppen auf 9,1 Millionen DM gekürzt worden. Projekt-, Spielstätten- und Optionsförderung müssen von diesem Geld bestritten werden. Kurz vor Ende seiner Amtszeit am 30. Juni hat sich der Beirat für freie Gruppen der darstellenden Kunst dafür ausgesprochen, den Schwerpunkt in Zukunft auf die Optionsförderung zu legen, und der Kultursenator hat diesem Vorschlag entsprochen. 21 Gruppen werden von 1996 bis 1998 Optionsförderung in Höhe von insgesamt rund 5,2 Millionen DM jährlich erhalten. Bisher bekamen 8 Gruppen zusammen 3,7 Millionen DM. Mehr kommen also in den Genuß einer Planungssicherheit, die bisher geförderten müssen jedoch zum Teil Kürzungen hinnehmen; minimal werden 60.000 DM, maximal 700.000 DM gezahlt. 51 der rund 100 kontinuierlich arbeitenden freien Theatergruppen hatten zusammen rund 17 Millionen DM beantragt. Beim letzten Mal wollten 66 Gruppen etwa 20 Millionen DM.

Folgende Optionsförderungen wurden bewilligt: Sasha Waltz & Guests (230.000 DM), Tanzfabrik Berlin (250.000 DM), Tanztheater Rubato (180.000 DM), Toladá Dance Company (220.000 DM), Brüssel Projekt (100.000 DM), Stükke (310.000 DM), Teatr Kreatur (604.500 DM), Theater 89 (400.000 DM), Theater Affekt (275.000 DM), Theater zum westlichen Stadthirschen (400.000 DM), Zan Pollo Theater (250.000 DM), Berliner Kammeroper (400.000 DM), Neue Opern- und Theaterbühne (200.000 DM), Neuköllner Oper (700.000 DM), Hans Wurst Nachfahren (195.000 DM), Homunkulus (110.000 DM), Atze- Musiktheater für Kinder (65.000 DM), Platypus (60.000 DM), Spielwerkstatt (80.000 DM), Theater Gaukelstuhl (75.000 DM) und Theaterproduktion Strahl (90.000 DM). Nicht bewilligt wurde überraschenderweise eine dreijährige Förderung für Example dept. von Jo Fabian, eine Gruppe, die letztes Jahr zum Berliner Theatertreffen eingeladen war. Anträge auf Projektförderung schließt die Ablehnung des Optionsförderungsantrages natürlich nicht aus.

Zum neuen, von VertreterInnen der freien Gruppen gewählten Beirat gehört wieder der Kritiker Hartmut Krug (ORB, Tagesspiegel), alle anderen Mitglieder sind neu hinzugekommen: die Verwaltungsdirektorin des carrousel-Theaters, Sigrid Eißfeller, die Kritiker Frederik Hanssen (Tagesspiegel) und Mario Stumpfe (Neues Deutschland), die Tanz-Filmemacherin Petra Weisenburger, die Sozialarbeiterin und Organisatorin einer Kindertheaterreihe in Neukölln, Sibylle Weißer, und Gudrun Ziller, die Leiterin des soziokulturellen Zentrums Schloß Biesdorf. peko

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