piwik no script img

Energiesteuer jetzt!

■ Gesetzentwurf der Bündnisgrünen für ökologische Steuerreform vorgestellt

Berlin (taz) – Die Bündnisgrünen haben im Ökosteuer-Rennen weiter die Nase vorn. Gestern stellten sie in Bonn den ersten Gesetzentwurf für den Einstieg in die ökologische Steuerreform vor. Mit einer Primärenergiesteuer soll KonsumentInnen und Unternehmen das Verprassen von Ressourcen verleidet werden. 18 Milliarden Mark würden bei Einführung der Steuer schon im ersten Jahr 1996 in die Kassen des Finanzministeriums fließen. Sie sollen zur Hälfte für Energiesparprogramme verwendet und zur anderen Hälfte über die Einkommensteuer an die Bürgerinnen und Bürger zurückgegeben werden.

Das Konzept, das die Abgeordneten Michaele Hustedt und Rainder Steenblock in Bonn vorstellten, sieht vor, die Abgabe zur Hälfte auf den Energiegehalt von Kohle, Öl und Gas zu erheben. Zur anderen Hälfte soll sie sich an den bei der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas entstehenden klimaschädlichen Kohlendioxidemissionen ausrichten.

Im ersten Jahr 1996 wären so bei Benzin reichlich 4,1 Pfennige pro Liter fällig. Bis 1999 würde die Energiesteuer hier auf 11,6 Pfennige steigen. Heizöl würde zur Jahrtausendwende 13 Pfennige pro Liter mehr kosten und Erdgas 11 Pfennige pro Kubikmeter.

Während Betreiber von Kohle-, Öl- oder Gaskraftwerken ihre Steuer für den eingesetzten Energieträger bezahlen sollen, haben die Bündnisgrünen für die Atomenergie eine Sonderlösung vorgesehen. Für Atomstrom ist eine Extraabgabe von 2 Pfennigen je erzeugter Kilowattstunde geplant, um diese gefährliche Technologie nicht gegenüber der Kohle zu bevorzugen. Sie würde bis 1999 auf 5,8 Pfennige steigen.

Das Konzept war auf einer bündnisgrünen Anhörung am 15. Juni diskutiert worden. Ausgenommen von der Abgabe sind nach diesen Vorstellungen nur erneuerbare Energien wie Wind-, Wasserkraft und Solarenergie. Auch der Einsatz von Erdöl zur Erzeugung von Kunststoff in der chemischen Industrie soll weiter von Steuern befreit bleiben. ten

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen