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„Die Milch ist vergossen“

■ Im taz-Gespräch sieht SPD-Chef Scharping keine Chance für einen Kompromiß in der Bosnien-Frage

Bonn (taz) – Der SPD-Bundesvorsitzende Rudolf Scharping sieht in der Haltung zu Bosnien-Herzegowina und der Ablehnung der Balkanpolitik der Bundesregierung wachsende außenpolitische Gemeinsamkeiten zwischen SPD und Bündnis 90/Die Grünen. „Mir sind Personen und Parteien lieber, die Konfliktursachen bekämpfen und Waffenexporte begrenzen wollen und innere Schwierigkeiten haben mit der Anwendung militärischer Gewalt, als Parteien und Politiker, die beim Waffenexport und der Anwendung militärischer Mittel überhaupt keine Skrupel haben“, sagte er der taz. Allerdings hält Scharping außenpolitische Gemeinsamkeiten insgesamt für zweifelhaft, „solange es bei den Grünen illusionäre Vorstellungen über die Notwendigkeit der Einbindung Deutschlands in die westliche Zivilisation gibt – nichts anderes bedeutet die Nato“. Eine Chance für einen Kompromiß in der Bosnien-Frage mit der Regierung sieht Scharping nicht mehr: „Die Milch ist vergossen. Es lohnt sich nicht, darüber zu jammern.“ Scharping verlangt eine Fortsetzung des Waffenembargos in Ex-Jugoslawien: „Ich setze nach wie vor darauf, eine politische Lösung des Konflikts zu suchen. Die Dummköpfe, die eine Aufhebung des Embargos fordern, riskieren ein Übergreifen des Krieges auf andere Krisengebiete der Region.“ mon/nin

Interview Seite 10

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