■ Rat&Hilfe: Wenn Opa plötzlich wirr wird

Was ist los, wenn Opa plötzlich wirres Zeug redet? Oder Oma seit neuestem ständig ihr Essen anbrennen läßt? Dann handelt es sich wahrscheinlich um eine Hirnleistungsstörung, die bei etwa 30 Prozent der älteren Menschen auftritt. „Für die praktische Seite können Pflegekräfte bestellt werden, doch mit der psychischen Belastung wird das soziale Umfeld oft allein gelassen“ erklärten Beate Brokmann und Angela Steinhaus, die für den Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband eine Broschüre zum Thema altersverwirrte Menschen geschrieben haben. „Veränderungen im Leben alter Menschen“ heißt der Leitfaden, der pflegenden Angehörigen von „dementen, verwirrten und psychisch auffälligen“ alten Menschen eine Hilfestellung bieten soll, um mit der veränderten Situation besser umgehen zu können.

Die Darstellung beginnt mit einer Schilderung der medizinischen Grundlagen und erklärt die Erkennungsmerkmale von Hirnleistungsstörungen, der sogenannten „Demenz“. Sie gibt Entscheidungshilfen bei Fragen nach der Notwendigkeit und dem Zeitpunkt einer Heimeinweisung, und sie versucht, den betroffenen Angehörigen Mut zu machen für die Bewältigung der täglichen Herausforderung „Altenpflege“. Ebenfalls angesprochen werden die Grenzen der Belastbarkeit als PflegerIn, die sich viele aus Pflichtgefühl oder Angst vor bösen Zungen nicht zugestehen wollen.

Ihre Erfahrungen sammelten die Autorinnen bei einem zweijährigen Projekt in Bremen-Nord, das eine Vernetzung von Dienstleistungszentren im alterspsychatrischen Bereich zur Aufgabe hatte. Initiatoren und Träger des Projektes waren der Paritätische Wohlfahrtsverband und das Sozialwerk der Freien Christengemeinde Bremen. Der auch für Laien verständlich geschriebene und ansprechend gestaltete Leitfaden enthält daneben eine Auflistung von Hilfsangeboten in Bremen-Nord, dürfte aber wegen seiner allgemeinen Einführung für alle Betroffenen interessant sein.

Zu beziehen ist er für 5 Mark beim Paritätischen Wohlfahrtsverband,

AK