: Politiker und andere deuten rot-grüne Signale
Während die einen sich brav freuen, greinen andere unverholen über die neue Regierung in Nordrhein-Westfalen. Hans- Olaf Henkel verordnet den Industriellen des Landes offen zur Schau getragene Trauer. Das neue Regierungsbündnis sei „keine gute Nachricht für die Industrie in Deutschland“, klagte der Bundesverbandschef. Auch Norbert Blüm schneuzt ins Tuch: „Wenn sich die Bergleute gefallen lassen, was im Energiebereich passieren soll, dann verstehe ich die Welt nicht mehr“, sagte er. Blüm sieht die SPD bereits aus der Tradition der Arbeiterpartei aussteigen.
Für Angsthasen hat Rudolf Scharping nix übrig. Alle Systeme laufen normal, versichert er. „Abseits einiger Teile ihrer Programmatik sind die Grünen inzwischen eine normale Partei geworden“, ließ der Bonner SPD-Barackenchef vernehmen. Sein Parteigenosse Hans Berger hingegen stampft mit dem Fuß auf und murmelt von „erheblichen Zugeständnissen“, die die SPD gemacht hätte. Soll der Junge wüten, mag sich DGB-Chef Dieter Schulte denken. Nach vorn denken und keinen Schritt zurück, heißt seine Devise. Die rot-grüne Vereinbarung beweise, „daß es in Kontinuität weitergeht“. So hätte er es wohl gern. roga
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen