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Rosh widerspricht Kohl

■ Holocaust-Mahnmal soll kommen

Berlin/Bonn (dpa) – Der Förderkreis für das Holocaust-Mahnmal in Berlin will an dem umstrittenen Entwurf für das zentrale „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ festhalten. Bundeskanzler Helmut Kohl und der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (beide CDU) hätten drei Monate Zeit gehabt, um sich mit den Entwürfen zu befassen, kritisierte die Mitinitiatorin des Förderkreises, Lea Rosh, gestern in einem Interview des SFB. An der Entscheidung seien Vertreter der Bundesregierung und des Berliner Senats beteiligt gewesen. Rosh widersprach der Kritik Kohls, der Ende vergangener Woche verlautbart hatte, das Denkmal habe zu „gigantische Ausmaße“. „Der Vorgang war gigantisch und monumental: Sechs Millionen Jüdinnen und Juden zu ermorden, das ist der große Vorgang.“ Der Platz werde benötigt, um 4,5 Millionen bekannter Namen von ermordeten Juden unterzubringen. Die Opfer sollten damit vor der Anonymität bewahrt werden.

Als „aus menschlicher Perspektive nicht begreifbar und nicht erfaßbar“ hat die Kulturbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach, den Entwurf abgelehnt. Ein Denkmal, das nur im Modell oder aus der Vogelperspektive in seiner Grundaussage zu verstehen sei, könne nicht das verwirklichen, was Ziel sein sollte: Trauer aus Begreifen. „Monstrosität alleine ist keine Aussage“, meinte Steinbach.

Siehe Kommentar Seite 10

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