: Prügel für Afrikaner
■ Ausländerbehörde: Wache im Zwielicht
Wegen einer Prügelei in der Hamburger Ausländerbehörde und Vorwürfen gegen Wachleute eines privaten Sicherheitsunternehmens ermittelt das Dezernat Interne Ermittlungen (DIE) der Innenbehörde. Eine 32jährige Frau aus Kamerun sowie deren 16jähriger Sohn werfen den Wachleuten vor, sie am Montag mißhandelt zu haben, als sie Papiere in der Behörde abholen wollten.
Nach ersten Erkenntnissen der Innenbehörde war es zu einer tätlichen Auseinandersetzung gekommen, als der 16jährige an einer Warteschlange vorbeiging, um für seine Mutter eine Wartenummer zu ziehen. Ein Wachmann hatte der 32jährigen zuvor erlaubt, sich vor anderen Wartenden eine Karte zu ziehen, weil sie ein Kleinkind dabei hatte. Von dieser Abmachung wußte offenbar ein zweiter Wachmann nichts, der dann mit dem 16jährigen in Streit geriet.
Der Jugendliche hatte ausgesagt, daß er von einem Wachmann geschlagen worden sei, als er an ihm vorbeigehen wollte. Daraufhin schalteten sich insgesamt drei Wachleute sowie die Mutter des Jungen in die Prügelei ein. Die Wachleute hätten ihn anschließend mitgenommen und im Fahrstuhl mißhandelt, gab der 16jährige zu Protokoll. Er klagte nach Angaben der Innenbehörde über Schmerzen in der Leistengegend. Seine Mutter erlitt bei der Rangelei leichte Verletzungen an den Händen. Ein Wachmann mußte sich wegen Prellungen und einer Bißwunde am Arm behandeln lassen. Gegenüber den DIE-Ermittlern machten die Wachmännerkeine Aussagen. lno
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