Gebührenerhöhung soll verhindert werden -betr.: "BEB spucken Defizit aus", taz vom 15.6.1995

Betr.: „BEB spucken Defizit aus“, taz vom 15.6.

Die Senioren-Vertretung in der Stadtgemeinde Bremen verurteilt die angekündigten Preiserhöhungen für die Müllabfuhr schärfstens! Seit 1993 ist die Senioren-Vertretung mit dem Müllproblem befaßt. Ging es damals um die Größe der Mülltonne (120 Liter), so geht es heute in allererster Linie um die angekündigten Preiserhöhungen. Das angebliche 44 Millionen-Mark-Defizit der BEB ist aber nach unserer Meinung hausgemacht.

Es wurde ein zu teurer Bau errichtet, die Mitarbeiterzahl wurde vorschnell zu hoch aufgestockt, die Qualifikation der leitenden Mitarbeiter scheint sehr schwach zu sein.

Man hat vier Millionen an Abgaben einfach vergessen. Man hat vier Millionen für die Schlacken-Entsorgung einfach „falsch eingeschätzt“. Etwa zehn Millionen Defizite aus früheren Jahren wurden vergessen. Die BEB haben niemals berechnet, welche Restmüllmenge noch anfällt, wenn Glas, Papier, Bio-Abfälle aussortiert werden. Die Berechnung ist Grundlage jeder betrieblichen Kalkulation! So werden also die BEB von einem 44-Mio-Defizit einfach „überrascht“ und es gibt keinen anderen Ausweg, als die Bürger für Müllvermeidung zu bestrafen und wiedermal in deren Taschen zu langen.

Wir können das unseren 127.000 SeniorenInnen nicht zumuten. Die zum Teil sehr niedrigen Renten geben eine weitere Belastung nicht her. Wir vermissen sehr, daß die BEB nicht daran denken, die eigenen Kosten zu senken und eigene Fehler zu beseitigen. Wenn keine vertretbare Regelung gefunden wird, scheut sich die Seniorenvertretung nicht, eine breitangelegte Demonstration durchzuführen. Harry Brandt, Karlheinz Mettge Senioren-Vertretung Bremen