: Betr.: Bernard-Henri Levy
Bernard-Henri Lévy ist einer der einflußreichsten Intellektuellen Frankreichs und einer der letzten, die in einer komplizierter gewordenen Weltlage Allzuständigkeit reklamieren. Bei seinen Interventionen scheut er auch medienwirksame Inszenierungen nicht: Während des Afghanistan-Krieges gingen Fotos von BHL – so sein Markenname in Frankreich – in Burnus und Turban durch die Presse. In den letzten Jahren hat Lévy sich für die Verteidigung der bosnischen Muslime eingesetzt. Bei den Europawahlen im letzten Jahr kündigte er an, eine „Sarajevo-Liste“ aufzustellen – ein publizistisches Manöver, um die Balkan-Politik der Mitterrand-Regierung in die Diskussion zu bringen. Nach den jüngsten Wahlsiegen von Jean- Marie Le Pens rechtsextremer Front National – in Toulon, Marignane und Orange stellt die FN in Zukunft die Bürgermeister – wurde unter Intellektuellen und Künstlern die Strategie des Kulturboykotts debattiert. Der Popsänger Patrick Bruel sagte seine Auftritte in Toulon und Orange ab, der Rai-Star Khaled hingegen wollte vor den Rechtsextremen nicht zurückweichen (s. taz vom 30. 6.).
Von BHL auf deutsch lieferbar: „Die abenteuerlichen Wege der Freiheit. Frankreichs Intellektuelle von der Dreyfus-Affäre bis zur Gegenwart“. List Verlag 1992 Foto: Muktar
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