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Kaffee soll knapp werden

■ Vier Länder beschließen Exportstopp

San José/Berlin (AFP/taz) – Vier lateinamerikanische Länder wollen ab sofort ihren Kaffee-Export stoppen, um so einen weiteren Preisverfall zu verhindern. Costa Rica, El Salvador, Honduras und Kolumbien sind wirtschaftlich alle sehr stark vom Kaffee-Export abhängig. Der Kaffeepreis war in der vergangenen Woche auf 130 Dollar pro 46-Kilo-Sack gefallen. Die Vereinigung der Kaffeeproduzenten hält jedoch 170 Dollar für angemessen. Die Leiterin der salvadorianischen Kaffeebehörde, Nora Lopez, sagte, die niedrigen Kaffeepreise entsprächen nicht dem Gesetz von Angebot und Nachfrage, sondern gingen auf Börsenspekulation zurück. Das erst vor zwei Jahren neu gegründete Kaffee- Kartell der Erzeugerstaaten, das notfalls mit künstlicher Verknappung den Preis hoch halten wollte, hat damit offenbar versagt.

Morgen und übermorgen sollen in Bogotá Vertreter aller lateinamerikanischen Kaffee-Exportländer zusammenkommen, um über eine gemeinsame Strategie zur Preiserhöhung zu beraten. Die Vereinigung der Kaffee-Exporteure in Brasilien, das mit über einer Millionen Tonnen im Jahr allein fast soviel Kaffee exportiert wie alle vier Länder zusammen, unterstützte die Entscheidung der vier. Doch ist nicht sicher, ob sich Brasilien dem Exportstopp auch anschließen wird.

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