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Zinsknechtschaft für Studenten

■ Bafög-Darlehen soll künftig verzinst werden

Bonn/Berlin (dpa/taz) – Künftig sollen Studenten bankübliche Zinsen auf ihr Bafög-Darlehen bezahlen. Dies wird heute das Bundeskabinett auf Vorschlag von Bildungsminister Jürgen Rüttgers beschließen. „Für die deutschen Hochschulen völlig unannehmbar“, protestierte gestern der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Hans-Uwe Erichsen, gegen das Vorhaben. Nach der unzureichenden Anhebung der Fördersätze sollten die Studenten jetzt noch für die Versäumnisse der Politik bezahlen.

Nach Rüttgers' Modell sollen Studenten künftig nach Abschluß ihres Studiums zur Zinszahlung auf ihr Darlehensteil beim Bafög gebeten werden. Der Satz beträgt zur Zeit 8,5 Prozent. Das Zinsrisiko soll bei den Studenten liegen. Mit Hilfe dieser Zinseinnahmen will Rüttgers seinen Forschungshaushalt aufstocken.

„Rüttgers' Vorschlag ist ein Eingriff in die Chancengleichheit im Bildungswesen“, meint auch der stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, Dieter Schäferbarthold. Und selbst der RCDS ist empört. Er überreichte dem Forschungsminister gestern 1.000 Unterschriften gegen das Zinsmodell. Prominenteste Unterzeichner: SPD-Chef Rudolf Scharping und Oldenburgs Universitätspräsident Michael Daxner. Seite 4

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