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Neues Image fürs Museum

Totempfahl? Schnitzmaske? ...Überseemuseum! So funktionierte bislang die Plakatwerbung für das Haus am Hauptbahnhof. Jetzt soll ein neues Bild her, verbunden mit einem neuen Image. Denn die alten Plakate sahen zwar mit ihren exotischen Motiven wirklich plakativ aus – aber dem ausgreifenden Anspruch des Museums wurden sie nicht gerecht, wie Direktorin Viola König fand. Zum 100. Geburtstag im kommenden Jahr sollen Plakate geklebt werden, die sich nicht nur auf die exotischen Schmuckstücke des Hauses beschränken: Der ganze, interdisziplinäre Reichtum des Hauses soll künftig repräsentiert werden, also: die naturwissenschaftliche Abteilung ebenso wie die völker- und die handelskundliche. „Krallt Euch nicht zu sehr an den Objekten fest“, hieß die Vorgabe an die Gestalterinnen und Gestalter des Wettbewerbs. Drei Entwürfe von Studenten der Bremer Hochschule für Künste (HfK) wurden nun prämiert. Jörg Engster, Eckhard Twistel und Andreas Teufel (nicht im Bild) wurden von einer Fachjury ausgewählt. Die inhaltliche Vielfalt des Museums soll z.B. in Twisters Vorschlag in einem einzigen, großen Zeichen verdichtet werden: ein riesenhaft vergrößerter Fingerabdruck. Nach dem Motto „Der Mensch drückt der Welt seinen Stempel auf“ habe er versucht, „die Idee des Museums zu fassen“, statt einzelne Abteilungen illustrativ darzustellen. Welcher Entwurf wirklich realisiert wird, entscheidet die Jury Ende August. Bis dahin werden die Entwürfe noch leicht überarbeitet. In welcher Zahl sie dann geklebt werden, ist indes noch ungewiß – im Etat des Museums sind solche Posten – Jubiläum hin, Jubiläum her – nämlich gar nicht vorgesehen. König rechnet „mindestens mit einer fünfstelligen Summe“, wenn man halbwegs effektiv werben wolle. Da müsse sie erstmal abwarten, „ob uns der neue Senat Geld dafür gibt.“ Den Plakatwettbewerb hat jedenfalls schon mal der Freundeskreis des Hauses bezahlen müssen. tw/ Foto: Vankann

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