■ Frauen als Versuchskaninchen: Atomtests in Großbritannien
Berlin (taz) – Die britische Regierung hat seit den fünziger Jahren immer wieder Strahlentests mit schwangeren Frauen vorgenommen.
Nach Unterlagen des britischen Fernsehsenders Channel4 und des Guardian wurden 21 Punjabi- Frauen im südenglischen Coventry mit radioaktiven Chappatis beliefert. Das Ganze war als Ernährungsexperiment getarnt. In Aberdeen wurden Anfang der sechziger Jahre 91 schwangeren Frauen radioaktive Isotope in die Schilddrüse gespritzt, um die Veränderung der Schilddrüse während der Schwangerschaft besser beobachten zu können. In Londons Hammersmith Hospital injizierten Ärzte 270 Frauen vor der Entbindung radioaktives Natrium. Auch andere asiatische Frauen und Psychiatriepatienten seien für Atomtests mißbraucht worden. In 5.600 Fällen wurden die Knochen verstorbener Kleinkinder zwischen einem und fünf Jahren ohne Wissen der Eltern auf Ablagerungen aus den oberirdischen Atomtests der frühen fünfziger Jahre untersucht. ten
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