: Unterm Strich
Zoff in der Wetterau: 25 Jahre nach seinem Tod wollen die zwei Wetterau-Städte den Elvis-Mythos aufleben lassen und sind sich dabei mächtig ins Gehege gekommen. Friedberg erinnert sich plötzlich ganz heftig an Elvis‘ revolutionären Hüftschwung und Rekrutenzeit und will auf Antrag Elvis-begeisterter CDU- Kommunalpolitiker (!!) einen Straßenabschnitt in „Elvis-Presley-Platz“ umbenennen. Das Staatsbad Bad Nauheim reklamiert dagegen seit jeher, die zweite Heimat von Elvis gewesen zu sein. Mit der anstehenden Präsentation des Buches „Elvis in der Wetterau“ eines 81 Jahre alten Nauheimer Heimatforschers war klar: Ein Denkmal mußte her – welches nun just eine Woche vor der Friedberger Platztaufe feierlich enthüllt werden soll. „Das ist nicht die feine Art“, beschwert sich Friedbergs CDU-Chef. „Die vielen Elvis-Fans aus dem In- und Ausland können doch nicht zweimal in die Wetterau reisen. Das hat Elvis nicht verdient“, bedauert auch ein Fan. „Purer Zufall“, kontert Bad Nauheims Hauptamtsleiter. „Bad Nauheim ist die deutsche Elvis-Stadt“, meint auch der Chef der deutschen Presley-Gesellschaft, warnt aber vor zuviel Rummel. Doch Elvis wird wohl noch für so manch hitziges Sommergefecht herhalten müssen. Schon gibt es in beiden Städten nämlich Überlegungen zu einem Presley-Museum. Davon später mehr, die Diensttuende verabschiedet sich jetzt erst einmal mit revolutionärem Hüftschwung in die Ferien.
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