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Milliarden für China

■ Staatschef Jiang Zemin besucht eher die Wirtschaftsbosse als die Regierung

Berlin (taz/AP) – Die chinesische Regierung will die Autoindustrie in den kommenden fünf Jahren mit umgerechnet zwölf Milliarden Dollar unterstützen (etwa 16,8 Milliarden Mark). Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag meldete, will Peking mit der Förderung von acht Kraftfahrzeugherstellern eine wettbewerbsfähige Autoindustrie aufbauen. Deshalb besucht der chinesische Staatspräsident und Parteivorsitzende Jiang Zemin bei seinem Staatsbesuch auch die Chefs von Mercedes, Volkswagen, BMW, Porsche und dem Autozulieferer Bosch.

China will zunächst Limousinen und Kleinwagen für den eigenen Bedarf produzieren. In China wurden im vergangenen Jahr 1,35 Millionen Autos gebaut. Die Regierung hoffe, bis zum Jahr 2010 drei bis vier große Autohersteller aufgebaut zu haben, die auf dem Weltmarkt bestehen könnten, schrieb Xinhua. Zu diesem Zweck sollten den Unternehmen, bei denen auch amerikanische und französische Firmen beteiligt sind, Steuer- und Kreditvergünstigungen gewährt werden. Ausländische Firmen sollen investieren. In den vergangenen 40 Jahren hat China den Angaben zufolge insgesamt lediglich 34 Milliarden Yuan (5,6 Milliarden Mark) in die Autoindustrie gesteckt. Bei den zu erwartenden Summen werden die Knie der deutschen Wirtschaftsförderer weich. Daimler-Benz erwartet ein Joint-venture im Umfang von einer Milliarde Dollar für die Produktion von Kleinlastern, muß allerdings mit Chrysler und Ford um den Auftrag konkurrieren. Siemens steckt in einem Konsortium, das um Aufträge für drei Kraftwerke mit einem Wert von etwa zwei Milliarden Dollar buhlt. Mit anderen deutschen Unternehmen will Jiang Verträge über weitere ein bis zwei Milliarden. Kein Wunder, daß die deutsche Regierung die Menschenrechtsfrage bewußt tiefer hängt als die US-amerikanische. rem

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