: Thema: Frauenrechte in Pakistan
Asma Jahangir wurde schon als Jurastudentin in Pakistan berühmt, als es ihr gelang, ihren Vater durch einen spektakulären Prozeß freizukämpfen. Als Präsident Zulfiqar Bhutto den oppositionellen Politiker 1972 verhaften ließ, appellierte die Achtzehnjährige an das Oberste Gericht – und gewann.
1981 gehörte sie zu den Gründerinnen des „Women's Action Forum“, einer Organisation von Frauenrechtlerinnen, die sich nach einem Justizskandal zusammenfanden: Damals war die blinde Safia Bibi, die nach einer Vergewaltigung schwanger geworden war, wegen Ehebruchs verurteilt worden.
Jahrelang war das WAF die einzige Organisation, die es wagte, dem Militärregime von General Zia-al-Haq die Stirn zu bieten. 1983 bekam das WAF internationale Aufmerksamkeit, als etwa 200 Frauen vor dem Obergericht gegen eine Gesetzesvorlage demonstrierten, die dem Zeugnis einer Frau nur halb soviel Wert beimaß wie dem eines Mannes. Die Demonstrantinnen wurden von der Polizei zusammengeschlagen.
1985 beteiligte sich Asma Jahangir an der Gründung der „Human Rights Commission of Pakistan“ (HRCP). In den zehn Jahren ihres Bestehens hat sich die HRCP den Ruf einer unabhängigen moralischen Instanz erworben, die in zahlreichen Berichten und Untersuchungen Menschenrechtsverletzungen angeprangert hat, vor allem solche, bei denen die Religion als Legitimation herhalten muß. Asma Jahangir wurde dabei, zuerst als Generalsekretärin, dann als Präsidentin der Kommission, zu ihrer wichtigsten Exponentin – und damit zur bevorzugten Zielscheibe islamistischer Mullahs. Trotz zahlreicher Todesdrohungen läßt sie bis heute nicht von ihrem Engagement ab.
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