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Zynisch und dekadent -betr.: "Sozi-Sause auf Staatkosten", v. 6.7.1995 und "Eine ausgemachte Sauerei", v. 8/9.7.1995

Betr.: „Sozi-Sause auf Staatskosten“ v. 6.7. u. „Eine ausgemachte Sauerei“ v. 8./9.7.

Abschied tut weh! Mag es noch so bitter sein, zentrale Machtbereiche kommunaler Politik zu verlassen, sich jedoch auf Kosten der Steuerzahler den Abschied zu versüßen, entspricht menschenverachtender, peinlicher Realpolitik übelster Art.

Unverschämte Selbstbedienung, Macht- und Entscheidungsmißbrauch, diskreditieren viele ernsthaft, politisch denkenden und handelnden Menschen an der Basis. Ich kann und will nicht glauben, daß jene abgehalfterten Abgeordneten hemmungslos, zynisch und dekadent, letzten politischen Freiraum ungehindert, zum eigenen Vergnügen nutzen dürfen.

Selbst wenn die „Ehrenbürgerschaft“ der Herren Skribelka und Grothe, ebenso wie die „Genuareise“ formal nicht angreifbar sind, widersprechen sie jedoch allen Regeln politischer Kultur. Verfügbare HandÄungsräume werden zu Lasten der Bevölkerung, für eigene Bedürfnisse zweckentfremdet.

Seit Jahren vermittelt die Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung der Öffentlichkeit ein Theaterstück aus dem Tollenhaus. Neurotische Darstellung pathologischer Profilierungs- und Geltungssucht, verbinden sich mit der Sicherung eigener Pfründe. Statt politischer Inhalte, stehen diese in unendlicher Neuauflage, im Mittelpunkt des Handelns.

Das Wahlverhalten der Bürgerinnen kann diese Exabgeordneten scheinbar nicht zur Besinnung bringen. Läßt sich nur hoffen, daß die Menschen durch aktiven Protest, die Mobilität ihrer ehemaligen „Vertreterinnen“ in notwendige, sinnvoll eingegrenzte Bahnen lenken. Elsbeth Rütten

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