: Eine Parade, 1.000 Proteste
■ Zum Nationalfeiertag Demos gegen Atomtests
Paris/Canberra/Bonn (dpa/AP) – Überschattet von weltweiten Protesten gegen die geplanten französischen Atomtests in der Südsee, hat Frankreich gestern seinen Nationalfeiertag begangen. Während vor französischen Konsulaten und Botschaften in vielen Hauptstädten der Welt Tausende ihren Protest artikulierten, nannte Frankreichs Präsident Jacques Chirac den Atomtestbeschluß erneut „unwiderruflich“. Chirac nahm gestern erstmals als Präsident die Militärparade auf den Champs-Elysées ab. Der Atom-Protest von rund fünfzig Trotzkisten sowie etwa zwei Dutzend UmweltschützerInnen – zum Teil aus dem Ausland – ging dabei weitgehend unter.
In der neuseeländischen Hauptstadt Wellington wurden vier von rund 300 AtomgegnerInnen vor der französischen Botschaft vorübergehend festgenommen. Die Demonstranten hatten Pferdemist in die Einfahrt gekippt und ankommende Gäste mit Eiern beworfen.
Auch in Deutschland wurden in vielen Städten Protestaktionen gestartet. In Mainz besetzten Mitglieder der Umweltorganisation Robin Wood den Balkon des französischen Generalkonsulats und verdeckten die französische Nationalflagge mit einem Transparent mit der Aufschrift „Stoppt Atomtests“. An einer Mahnwache in Bonn beteiligten sich VertreterInnen der Grünen und von Umweltverbänden sowie die Vorstandssprecherin der französischen Grünen, Dominique Voynet. Mit der Aufführung eines Theaterstücks vor dem französischen Maison de France in Berlin protestierte Robin Wood gegen die Atomversuche. Seite 9
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