: Der Ostfriese bleibt standhaft
■ Polizei ermittelt gegen Gerold Janssen
Gerold Janssen, „von Beruf Umweltschützer mit ostfriesischer Nationalität“, hat wieder Ärger mit der Polizei. Janssen steht „im Verdacht, Sachbeschädigung am 23.6.95 am BAB Zubringer Horn-Lehe“ begangen zu haben. Als der Protest gegen die geplante Versenkung der Shell-Plattform Brent Spar am größten war, soll Janssen die Parole „Brent Spar? Unsere Natur und Umwelt brennt schlimmer!“ an eine Wand geschmiert haben.
Den Vorwurf, „Farbschmierereien“ begangen zu haben, weist der Umweltschützer zurück. „Ich male und schreibe mit einem ernsten Hintergrund – in jedem Falle für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Natur und Umwelt und oft gegen politische Dummheit und Willkür“, hat Janssen der Polizei geschrieben. Die Trennwand des BAB-Zubringers biete „bekanntermaßen die besten Voraussetzungen für Öffentlichkleitsparolen“. Außerdem werde die Lebensdauer der Betonwand durch die auffallende Farbe der Parole erhöht: AutofahrerInnen sehen die Wand besser und knallen nicht dagegen, sagt Janssen. Auf ein Entgelt dafür verzichtet er.
Janssen wundert allerdings, daß das Corpus Delicti von ihm unbekannten Tätern vernichtet wurde. Er vermutet, daß entweder die „hyperaktive Horn-Leher CDU in einer Nacht- und Nebelaktion“ die Parolen geweißt hat. Oder hatten die eventuell gar eine polizeiliche Genehmigung? Dann allerdings hätten die Anstreicher in ein laufendes Verfahren eingegriffen. ufo
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