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VorlaufTheaterhorror

■ "Schreie und Gemetzel. Gewalt auf der Bühne"

„Schreie und Gemetzel. Gewalt auf der Bühne“, 23.05 Uhr, 3sat

Eigentlich sollte das Theaterblut schon vor Wochen über den Schirm spritzen, aber wegen Bedenken gegen die geplante Sendezeit wird heute erst geschrien und gemetzelt, wenn alle Kinder schon im Bett sind. Der Film sei nichts für zartbesaitete Gemüter, warnt der Vorspann und läßt genau 43 Sekunden Bedenkzeit, bevor der Horror beginnt.

Wo eben noch eine Blumenwiese das Auge erfreute, bohrt sich jetzt ein junger Mann militärische Orden durch die blanke Brust. Das schmerzt schon beim Hinsehen, aber keine Angst: „Ich steche nur durch die oberen zwei Hautschichten“, beruhigt uns der Schauspieler. Und in der Tat, was dann folgt, dringt weit tiefer unter die Haut. Noch nie, so der Text zur Sendung, wurde Gewalt so plakativ auf den Bühnen Zentraleuropas dargestellt wie in den letzten Jahren. Der Beitrag von Günter Schilhan zeigt einschlägige Beispiele dieses Trends und läßt die Theatermacher ihre Motive erläutern.A.W.

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