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Frauen „sichtbar“ machen

■ betr.: „Heimatkunde“, taz vom 11. 7. 95

Zunächst einmal möchte ich Ihnen mitteilen, daß wir sehr erfreut waren über die Vorstellung des Buches „Lexikon ethnischer Minderheiten in Deutschland“, herausgegeben von der Ausländerbeauftragten der BRD Cornelia Schmalz-Jacobsen und dem Sozialwissenschaftler Georg Hansen. Als Redakteurin des oben genannten Werkes möchte ich den Kurzartikel in zwei Punkten berichtigen:

1. In der BRD gibt es zwar über 200 ethnische Minderheiten, aber nicht „mehr als 2.000“(!), wie es in dem Artikel steht.

In Anbetracht des sensiblen Themas „Minderheiten in der BRD“ halte ich es für sinnvoll und notwendig, genau mit den Zahlen umzugehen – auch wenn es sich um einen Druckfehler handeln sollte.

2. In 36 Beiträgen sind Minderheiten bearbeitet worden (jedoch nicht 35 Minderheitengruppen, sondern weitaus mehr!). An diesen Beiträgen waren 21 Autoren und 15 Autorinnen beteiligt. Insgesamt waren an dem Buch 48 AutorInnen beteiligt, davon 22 Frauen!

Es ist schon ärgerlich genug, daß gerade an Lexika oder Handbüchern in der Regel keine oder nur wenige Frauen beteiligt sind. Beim Blick ins Inhaltsverzeichnis des oben genannten Lexikons hätte jedoch auffallen können, daß an diesem Lexikon vergleichsweise viele Autorinnen beteiligt waren. Und sie sollten dann auch „sichtbar“ werden, gerade in einer Zeitung wie der taz.

Als jahrelange taz-Leserin bedauere ich eh, daß das große I in den Artikeln immer seltener wird.

In der Hoffnung auf mehr „sichtbare“ Frauen verbleibe ich Rita Polm,

Fernuniversität Hagen

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