: Ärztekammer plant eigene „Positivliste“
Die Ärztekammer plant nach einem Focus-Bericht eine eigene „Positivliste“ von verschreibungspflichtigen Medikamenten. Die Berliner Ärzte sollen bereits in der kommenden Woche eine Liste mit 800 ausgewählten „therapeutisch sinnvollen“ Präparaten erhalten. Der Präsident der Ärztekammer, Ellis Huber, sagte: „Wir müssen die Gesundheit der Bürger schützen und nicht die der Pharmaindustrie“. Die Positivliste sei aber nicht bindend. Allerdings, so Huber, sollten die Mediziner nur in Ausnahmefällen andere Mittel verschreiben. Gesundheitsminister Seehofer hatte auf die zuvor von seinem Hause geplante Positivliste verzichtet. Er begründete eine entsprechende Gesetzesvorlage damit, daß die Liste schädlich sei, weil durch Ausgrenzung von Arzneimitteln aus der gesetzlichen Krankenversicherung chronisch Kranke getroffen würden, die ihre Medikamente dann aus eigener Tasche zahlen müßten.AFP
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