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■ Käthe Be, Diepgen und StahmerSommeralptraum

Privatheit ist das letze Tabu dieses Jahrhunderts. Das gilt es zu brechen, sagt uns Käthe Be. Jener Künstler, der seit über drei Wochen seinen Alltag in den Räumen der Hackeschen Höfe rund um die Uhr per Videokamera filmen und mittels TV-Gerät auf die Straße übertragen läßt. Von ihm wissen wir, was er auf dem Klo liest, wen er trifft, wann er zu Bette geht. Das ist der Knüller, dachten sich da wohl CDU-Eberhard und SPD-Ingrid. Flugs luden sie die Medien an ihre Urlaubsorte. Und da erfuhren wir: Unsere Sozialsenatorin Stahmer ein Sozialfall. Gebrochener Arm, Pflegebedürftigkeitsstufe drei. Ehemann Günter muß die Stullen schmieren, der Wanderurlaub in Österreich schon vor dem eigentlichen Beginn dahin. Schließlich Diepgen auf Fehmarn: einen Golf mit Surfbrett fährt er, sagt uns Bild. Volkstümlich der Mann. Joggt gegen die Pfunde an, die er den Fotografen hartnäckig unter die Linse hielt. Was verbindet nun aber die Drei? Jeder läßt, auf seine Art, die Hüllen fallen. Und keiner redet über Politik. Käthe Be. grübelt noch, ob das ein Alptraum oder Selbsterfahrung ist. Stahmer und Diepgen dagegen wissen: das ist Wahlkampf. Gesa Schulz/Severin Weiland

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