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Unterm Strich

Und schon wieder Fakten, Fakten, Fakten – aber auch Fragen ... Hat Der Spiegel den neuen Grass-Roman zum Vorabdruck einiger Teile eingekauft – und Rudolf Augstein selbiges verhindert? Der Mediendienst Kontakter meldet, daß das Opus mit dem ausladenden Titel „Ein weites Feld – Deutschland zwischen Mauerfall und Vereinigung, zwischen Jubel und anhaltendem Katzenjammer“, das Ende August oder Anfang September im Göttinger Steidl-Verlag erscheinen wird, dem Mann, der beim Spiegel immer noch das Sagen hat, „nicht sonderlich gefallen“ habe. Deshalb gebe es weder Vorabdruck noch Titelgeschichte, noch Spiegel-Gespräch. Das einzige, was Heinz P. Lohfeld, der Sprecher des Hauses, daran dementiert, ist das verhinderte große Interview. Das soll nämlich am 21. August erscheinen, dazu eine Rezension von Reich-Ranicki. Den Vertrag über einen Vorabdruck aber hat es tatsächlich gegeben, der ist allerdings anschließend „modifiziert worden“, sagt Lohfeld. Sprich: ohne Vorabdruck und mit reduziertem Honorar (von wieviel auf wieviel wird nicht verraten). An der späten Entscheidung, doch nicht vorabzudrucken, seien „mehrere Kollegen im Haus“ beteiligt gewesen. Auch Verleger Augstein? No comment. Zumindest soll es (das sagt natürlich nicht Sprecher Lohfeld) auch in der Kulturredaktion des Spiegel welche gegeben haben, die den Roman „nicht so toll“ fanden. Geärgert hat sich verständlicherweise vor allem der Steidl- Verlag. Der hatte nämlich auch noch ein „Riesenangebot“ vom „Stern“. Grass selbst soll sich dann aber, nach Durchblättern von ein paar Monaten Stern, aus Qualitätsgründen für den Spiegel entschieden haben. Ob dort jetzt noch eine Titelgeschichte über Grass herausspringt, wird wohl von der Qualität des „Ateliergesprächs“ abhängen. Und von Reich-Ranickis Text. Und natürlich von den aktuellen Ereignissen der dritten Augustwoche.

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