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Wirtschaft langsamer

■ Das Ifo-Institut korrigiert seine Prognose / Arbeitslosigkeit bleibt hoch

München (dpa) - Der Konjunkturaufschwung in Deutschland schwächt sich nach Ansicht des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung vorübergehend ab, und die Zahl der Arbeitslosen bleibt hoch. Im Westen dürfte die Zahl der registierten Arbeitslosen 1995 nur um 20.000 auf 2,535 Millionen sinken und 1996 bei 2,485 Millionen liegen. Die Arbeitslosenquote betrage damit 1995 unverändert 8,3 Prozent und 1996 8,1 Prozent. Für Ostdeutschland wird ein Rückgang der Arbeitslosenzahl von 1,14 Millionen (1994) auf rund 0,9 Millionen 1996 erwartet. Die Arbeitslosenquote würde damit im Osten von 14,8 Prozent 1994 auf 11,5 Prozent 1996 sinken.

Besonders die westdeutsche Konjunktur verliere an Schwung: Nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 1994 noch 2,3 Prozent zugenommen hatte, wird für 1995 und 1996 jeweils ein Plus von zwei Prozent erwartet. Für Ostdeutschland sei nach 9,2 Prozent Wachstum 1994 für die nächsten beiden Jahre mit einem Plus von acht Prozent zu rechnen.

Mit der neuen Prognose korrigiert das Ifo-Institut eigene Berechnungen von Ende 1994 sowie Angaben im Frühjahrsgutachten der Wirtschaftsforschungsinstitute nach unten. Wie das Ifo-Institut jetzt schreibt, dämpfen die Aufwertung der D-Mark und die Tarifabschlüsse das gesamtwirtschaftliche Wachstum 1995 und 1996 um jeweils rund einen Prozentpunkt. Leidtragender sei vor allem der Arbeitsmarkt.

Erst in der zweiten Hälfte 1996 deute sich auch durch den privaten Verbrauch wieder eine Belebung an. 1996 sei im Westen mit einem realen Anstieg der durchschnittlichen Nettolöhne von drei Prozent und im Osten von 3,5 Prozent zu rechnen.

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