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Tanz die Achillesferse

■ DV8 eröffnen heute „Tanz im August“ im Hebbel-Theater

„Enter Achilles“ nennt sich das neue Stück der Londoner Tanztheatergruppe „DV8“, die den diesjährigen „Tanz im August“ eröffnet. Das Stück beschäftigt sich mit männlichem Selbstverständnis und männlicher Verletzbarkeit, eben der Achillesferse. Warum unterdrücken sich Männer gegenseitig? Dieser Frage gingen DV8 nach. – Regisseur Lloyd Newson ist auf viele Beispiele gestoßen, zuletzt bei der Anreise: Auf dem Flughafen wurden zwei seiner Darsteller angepöbelt, weil sie bunte, also schwuchtelige Kleidung trugen. Newson will gesellschaftliche Zustände in eine „body language“ übersetzen und hinterfragen. Ohnehin gilt Tanz gemeinhin als „unmännlich“, ein Vorurteil, mit dem sich dieses Stück auseinandersetzen will. Ob DV8 hier gelungene Aufklärung betreibt, kann ab heute bis zum 6. August jeweils um 20.30 Uhr im Hebbel- Theater überprüft werden.

„Tanz im August“ ist ein gemeinsames Projekt des Hebbel- Theaters und der TanzWerkstatt Berlin, das seit 1988 mit großem Erfolg auf das vernachlässigte Tanztheater aufmerksam macht. Fortgesetzt wird die Reihe von der Lucinda Child's Dance Company aus New York mit „Parcours“ (8. bis 10. August). Anschließend sind Michael Laub & Remote Control Productions mit „Rough“ zu sehen, gefolgt von „No one is watching“ von Meg Stuart.

Ende August zeigen Truus Bronkhorst und Marien Jongewaard ihre Stücke „Klein Volkslied“ und „Wonderful World“, und zum Schluß gibt's noch einen Solotanz mit Urs Dietrich. Weitere Tanz- und Workshop-Präsentationen finden im Podewil, der Tanzfabrik und dem Theater am Halleschen Ufer statt. Anne Winter

Eine Kritik der Premiere von „Enter Achilles“ erscheint am kommenden Montag.

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