piwik no script img

Abschiebe-Abc: Das Asylrecht

Daniel Lopez aus Angola,

27 Jahre

Osazuwa Omah aus Nigeria, 26 Jahre

Emanuel Thomas Tout aus Sudan, 23 Jahre

Owusu Mensa aus Ghana, 26 Jahre

Zhou Zhe Gun aus China, 43 Jahre

Abdullah J. aus Marokko

Amar Tair aus Algerien

Abijou Tilaye aus Äthiopien, 37 Jahre

N.N., Herkunft nicht bekannt, 22 Jahre

Kassimou-Djibril Ouro-Djobo Tchabangna aus Togo, 27 Jahre

N.N., Herkunft nicht bekannt, 30 Jahre

Yohannes Alemu aus Äthiopien, 28 Jahre

Seit dem 1. Juli 1993 haben sich mindestens diese zwölf Menschen in deutschen Abschiebegefängnissen umgebracht – seit dem 1. Juli 1993 gilt das neue Asylrecht. Das Asylrecht setzt sich zusammen aus Ausländer-, Asylverfahrens- und Asylbewerberleistungsgesetz.

Das neue Asylrecht hat das Grundrecht auf Asyl faktisch abgeschafft: Sowohl das Ausländergesetz als auch das Asylverfahrensgesetz wurden verschärft. Und auch das Asylbewerberleistungsgesetz: Die meisten Asylbewerber erhalten inzwischen kein Geld mehr, sondern Lebensmittel.

Herzstück der Asylverfahren ist die Anhörung. Oft allerdings werden die Antragsteller nicht ausreichend befragt, nur selten können sie Berufung einlegen. Manche AsylbewerberInnen müssen bis zu 18 Monaten in einem Gefängnis auf die „Zwangsrückführung“ in die Heimat warten.

1993 wurden laut Bundesinnenministerium 36.165 abgelehnte AsylbewerberInnen abgeschoben, 1994 waren es 33.947. Seit das neue Asylrecht gilt, sind die Asylbewerberzahlen gesunken. Nach Angaben des Ministeriums von 322.000 (1993) auf 127.000 (1994).

Quelle: Pro Asyl. Die vollständige Dokumentation erscheint demnächst unter dem Titel: „Wettlauf der Schäbigkeiten“. Adresse: Förderverein Pro Asyl, Postfach 101843, 60018 Frankfurt am Main.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen